Sporternährung

Fussballernährung im Fastenmonat Ramadan

Fussballernährung im Fastenmonat Ramadan

Der Fastenmonat Ramadan ist für muslimische Fußballspieler nicht nur aus religiösen Aspekten ein besonderer Monat, sondern auch die Fussballernährung im Fastenmonat Ramadan. Im Jahr 2023 findet der Fastenmonat vom 22. März bis 21. April statt. In diesem Zeitraum müssen fastende Fußballspieler zwischen Sonnenaufgang und Sonnenuntergang auf Flüssigkeit und Nahrung verzichten. Bei hoher körperlicher Belastung gibt es jedoch Ausnahmen, die manche professionelle Fußballspieler in Anspruch nehmen. Der Zentralrat der Muslime in Deutschland hat im Jahr 2010 in Kooperation mit dem DFB und der DFL ein Papier entwickelt, welches professionellen Fußballspielern ermöglicht den Fastenmonat außerhalb der Saison oder z.B. nach einer Weltmeisterschaft nachzuholen. Die Begründung:

„Es ginge den Muslimen schließlich nicht darum, den Fastenmonat zu umgehen, sondern darum, ihn so gut wie möglich umzusetzen“

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Fußballspieler, die diese Ausnahme nicht in Anspruch nehmen stehen vor folgender Herausforderung. Hochleistungssport ohne eine benötigte, regelmäßige Energiezufuhr führt zwangsläufig zu Leistungsschwankungen und Leistungsabfällen. In der Saison 2021/2022 wurde erstmal ein Bundesligaspiel unterbrochen, damit fastende Spieler etwas Flüssigkeit und Energie zu sich nehmen können. Die deutschen Vereine begrüßen die neuen Spielunterbrechungen, wie Dr. Robert Percy Marshall, Mannschaftsarzt von RB Leipzig sagte, „Da das Fasten einen direkten Einfluss auf die körperliche und mentale Belastbarkeit haben kann, begrüßen wir es sehr, dass den Spielern eine entsprechende Pause eingeräumt wird”. Spielern bekommen in den kurzen Unterbrechungen dann isotonischen Getränke oder Proteinshakes.

Vorreiter Premier League

Vordenker und -reiter ist mal wieder die englische Premier League. So äußerte sich auch Mona Nemmer während der ZDF-Reportage zum Thema fasten. Sie stehe laut eigener Aussage regelmäßig mit dem Iman der Premier League in Kontakt, um passende Ernährungsempfehlungen treffen zu können.  

Was im menschlichen Körper während dem Fasten passiert 

Der Fastenzustand beginnt mit dem Ende der letzten Nahrungsaufnahme. Dieser Zustand ist ein Stoffwechselvorgang, der je nach Dauer und individuellen Voraussetzungen biochemische Prozesse auslöst. Nachdem die Nahrung im Verdauungstrakt verdaut wurde und die Nährstoffe, wie Fette, Vitamine, Mineralstoffe, Aminosäuren und Glucose in die Blutbahn übergegangen sind, werden diese verwertet im Körper verwertet. Aminosäuren werden beispielsweise zum Aufbau und zur Reparatur von Gewebe verwendet und Glucose zur Energieherstellung oder zur Energiespeicherung (Glykogen, Fett) verwendet. 

Hierbei steigt der Insulinspiegel kurzzeitig und stabilisiert sich circa vier bis fünf Stunden nach der letzten Nahrungsaufnahme auf einem niedrigen Niveau. Kommt dann keine Nahrung nach, greift der Körper auf die Glukosespeicher in Muskeln und Leber oder die Fettreserven zurück. Nach weiteren Stunden setzt dann ein Prozess ein, der sich Autophagie nennt. Autophagie ist ein Stoffwechselprozess, der aufgrund des Nährstoffmangels nicht gebrauchte beziehungsweise schadhafte Zellbestandteile abbaut – ein natürliches Recyclingsystem, welches nach 72 Stunden nach der letzten Nahrungsaufnahme seinen Höhepunkt erreicht. Eine tägliche Fastenzeit ist die tägliche Schlafzeit. Fasten Leistungssportler tagsüber führt dieser Zustand höchstwahrscheinlich zu körperlichen und mentalen Leistungseinbrüchen. 

Praktische Lösungen

Um Fußballspielern, die fasten ernährungstechnisch zu unterstützen ist die Vorbereitung und Organisation das A und O. Findet beispielsweise abends ein Spiel statt, welches sich zeitlich mit dem Fastenbrechen überschneidet sollten entsprechende Produkte bereitgestellt werden, welche der Sportler schnell und einfach einnehmen kann. 

Dazu zählen: 

  • Isotonische Getränke 
  • Kohlenhydrat- und Proteinhaltige Gels 
  • Leichtverdauliches Obst 
  • Passende Sportriegel

Priorität haben die Flüssigkeits-, Mikronährstoff-, Protein- und Kohlenhydrataufnahme. Darüber hinaus sollte man auf die, je nach Glaubensrichtung erlaubten Lebensmittel und deren Verträglichkeit geachtet werden. Hierbei sollte nicht zu viel und zu schnell in kurzer Zeit aufgenommen werden, da es ansonsten zu Magenverstimmungen kommen kann. Das ist vor allem schlecht, wenn ein Training oder Spiel ansteht. 

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Stefan Santanius

Athletik- und Rehatrainer, sowie Experte für Sporternährung

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